Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

5. Februar 2016 09:57

Kann man von einem guten NAV Partner z.B. folgendes erwarten?

  • Wenn Kunde X einen Fehler im Branchenmodul entdeckt und dieser gefixt wird, wird dieser Fehler auch im Branchen-Standard des Partners gefixt und alle anderen Kunden, die eine Version mit diesem Fehler einsetzen, bekommen diesen Bugfix kostenlos eingespielt
  • Wenn es ein Update im Branchenstandard gibt, wird dieses Update allen Kunden kostenlos (von neuen Lizenzgebühren ggf. abgesehen) bereitgestellt (Z.B. per FOB-Datei). Das Einspielen der Objekte muss ggf. bezahlt werden, v.a. dann, wenn Merge-Arbeiten notwendig sind. Der Vorteil des Partners wäre, dass der Stand verschiedener Kunden nicht so extrem abweicht.
  • Wenn ein NAV - Standard - Bugfix für C/AL-Code per KB-Artikel bekannt wird, wird dieser kostenlos bei allen betroffenen Kunden eingespielt
  • Wenn es ein technisches Update für den Client, Server, NAS etc. mit Fehlerbehebungen gibt, wird dieses bei allen betroffenen Kunden eingespielt
  • Der Branchen-Standard greift minimalinvasiv in den NAV-Standard ein. Für den Kunden programmierte Individualanpassungen greifen minimalinvasiv in den NAV-Standard bzw. Branchen-Standard ein

Die meisten aufgezählten Dinge sind einfache Updates, die in fast jeder Software über einen einfachen Klick "jetzt updaten" oder sogar vollautomatisch passieren. Gerade, wenn ein Merge notwendig ist, geht das natürlich nicht ohne Weiteres, das wird man wahrscheinlich erst so machen können, wenn NAV technisch so weiterentwickelt ist, dass Branchen- oder Individualcode nicht mehr in Standard-Objekten programmiert werden muss, sondern als komplett eigene Objekte, in denen man dann sagen kann, an welche Trigger man sich dranhängen möchte (wann soll das noch so weit sein?).

Wie finde ich einen Partner, der auf so etwas achtet und sich auch um Updates kümmert? Wofür zahlt man sonst die jährlichen / monatlichen Lizenzgebühren, wenn man außer dem Recht, die Software zu nutzen und beim Partner Tickets erstellen zu dürfen, die pro Stunde mit 160€ abgerechnet werden, keine Gegenleistung erhält?

(Ich habe kein passenderes Unterforum gefunden für diese Frage - gibt es evtl. doch ein passenderes?)

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

5. Februar 2016 10:20

Ich finde das ist eine sehr gute Frage.

Im Bereich NAV und auch anderer Business Software ist ein "Klick und Update" schwierig, weil unglaublich viel dran hängt.
Des weiteren ist NAV ein Spezialfall, weil es angepasst werden kann und das auch im Standard.

Alles was du beschrieben hast, sollte eigentlich überhaupt kein Problem sein. Aber die Partner (auch Große) tun sich da schwer.
NAV ist aber gerade (die letzten fünf Jahre) in einer Umbruchphase. Microsoft hat erkannt das zeitnahe Upgrades in der Vergangenheit ein Problem waren und auch heute noch sind. Da Microsoft das erkannt hat, wird es auch langsam an die Partner weitergegeben. Aber das dauert eben. Wie lange ist fragwürdig, aber ich hoffe die Partner schaffen es.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

5. Februar 2016 13:52

Hallo,

Wenn Kunde X einen Fehler im Branchenmodul entdeckt und dieser gefixt wird, wird dieser Fehler auch im Branchen-Standard des Partners gefixt und alle anderen Kunden, die eine Version mit diesem Fehler einsetzen, bekommen diesen Bugfix kostenlos eingespielt


Das der Fehler in der Branchensoftware gefixt wird, sollte selbstverständlich sein, ob der Patch auch sofort bei allen Kunden eingespielt werden sollte ist mit Vorsicht zu genießen.
  • Nicht jeder Kunde möchte laufend irgendwelche Änderungen in seinem System haben. die u.U. Seiteneffekte auf seine Abläufe haben, oder gar nicht benutzt werden.
  • Nicht jede Firma lässt einfache Updates zu. Es sind u.U. Freigabetests notwendig, die nicht jedes Unternehmen sofort durchführen möchte, wenn es keinen Nutzen daraus zieht, oder es nicht betroffen ist.
Wenn es ein Update im Branchenstandard gibt, wird dieses Update allen Kunden kostenlos (von neuen Lizenzgebühren ggf. abgesehen) bereitgestellt (Z.B. per FOB-Datei). Das Einspielen der Objekte muss ggf. bezahlt werden, v.a. dann, wenn Merge-Arbeiten notwendig sind. Der Vorteil des Partners wäre, dass der Stand verschiedener Kunden nicht so extrem abweicht.

Ich kenne keinen unserer Kunden, bei dem kein Merge bzw. Update-Tookit notwendig ist. Ein an die Abläufe und Arbeitsweise eines Unternehmens angepasstes System wird in den seltensten Fällen ohne Anpassungen auskommen, oder es wird versucht alles in eine Software einzubauen, was dann dazu führt, dass das Programm weder vom Programmierer noch vom Anwender beherrscht wird.
Wenn ein NAV - Standard - Bugfix für C/AL-Code per KB-Artikel bekannt wird, wird dieser kostenlos bei allen betroffenen Kunden eingespielt.

Was im aktuellen NAV, wie oben schon ausgeführt, dazu führen wird, dass für jeden Kunden ein mal im Monat ein Merge durchgeführt werden muss (es ist in NAV >=2013 nicht mehr sicher möglich nur ein technisches Update durchzuführen). Je nach Anpassung und Größe der Ms- Änderungen kann das jedes mal 1-2 Stunden fürs Merge bedeuten. Für Tests und Einspielen musst du dann weitere Zeit einplanen. Nimmt der Kunde selbst Anpassungen vor sind auch hier noch zusätzliche Abstimmungen nötig.
Wenn es ein technisches Update für den Client, Server, NAS etc. mit Fehlerbehebungen gibt, wird dieses bei allen betroffenen Kunden eingespielt

siehe vorherigen Punkt.
Der Branchen-Standard greift minimalinvasiv in den NAV-Standard ein. Für den Kunden programmierte Individualanpassungen greifen minimalinvasiv in den NAV-Standard bzw. Branchen-Standard ein

Das ist sicherlich anzustreben, ist aber oft nur sehr schwer zu realisieren. :-?
Das ist ein gerne geäußerter Wunsch (auch von Microsoft), hängt aber von der Art der Anpassung ab. Ein Feld im Artikel, das auf dem Beleg ausgegeben werden soll, ist sicherlich kein Problem. Ein Feld das in den Posten landen soll, u.U. abhängig von anderen Werten, die in der gleichen Routine erst ermittelt werden, wird sich nur schwer minimalinvasiv ins System einpassen. Genauso verhält es sich mit komplexeren Algorithmen bei der Preisfindung.
wenn NAV technisch so weiterentwickelt ist, dass Branchen- oder Individualcode nicht mehr in Standard-Objekten programmiert werden muss, sondern als komplett eigene Objekte, in denen man dann sagen kann, an welche Trigger man sich dranhängen möchte (wann soll das noch so weit sein?).

Das ist in Anfängen schon in NAV 2016 so. Für einfache Dinge geht das dort schon über Envents und Extensions, die sind aber nur für rudimentäre Dinge geeignet, die nicht ins Detail gehen. Wir werden wahrscheinlich irgendwann bei SAP landen, wo es diese Schnittstellen schon gibt und sich niemand mehr traut, irgendetwas zu ändern, weil keiner die Auswirkungen überblickt. Ein Problem dieser "sich aus dem System heraushalten"- Strategie ist, dass man nicht mehr mitbekommt, wenn sich etwas am Standard ändert. Branchen- Code der sich im Codeunit 12 in NAV 2013 befand, führte in NAV 2015 garantiert zu Problemen, da dieses Objekt komplett auf den Kopf gedreht wurde. Ein Funktionsaufruf in ein externes Objekt lies sich u.U. immer noch kompilieren, und auch starten, nur mit falschem Ergebnis.
Mir persönlich ist eine schlankes System mit wenigen Rucksäcken lieber, das lässt sich einfach überblicken, und aktuell halten. Nichts desto trotz sollten sich Erweiterungen so ins System integrieren, das sie ein möglichst kleinen Eingriff in den Standardcode machen (Funktionsaufrufe). Wer öfter mit mehreren Addons im System arbeiten muss, wird um die Arbeiten wissen, die nötig sind, um diese zu synchronisieren.
Was nützt mir ein Webshop- Addon, das den Standard- Zahlungsverkehr nutzt, ich aber aus anderen Gründen OPPlus oder Aquinet nutzte. Dann ist das mit dem minimalinvasiv vorbei, hier sind handfeste Anpassungen zu machen.

Wie finde ich einen Partner, der auf so etwas achtet und sich auch um Updates kümmert? Wofür zahlt man sonst die jährlichen / monatlichen Lizenzgebühren, wenn man außer dem Recht, die Software zu nutzen und beim Partner Tickets erstellen zu dürfen, die pro Stunde mit 160€ abgerechnet werden, keine Gegenleistung erhält?

Ich glaube nicht, das du einmal im Monat (so oft kommen die Updates von MS) den Aufwand treiben möchtest, ein Update zu testen, einzuspielen und ggf. einzurichten. Geschweige, dass du dem NAV- Partner den Aufwand dafür bezahlen möchtest, jeden Monat einen Manntag Arbeitsleistung bereitzustellen.
Ob du mit deinem Partner eine Hotline- Vertrag abschließt, der dir erlaubt Tickets ohne Abrechnung einzustellen, ist ebenfalls eine Kostenfrage.

Gruß Fiddi

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

5. Februar 2016 15:57

Erstmal vielen Dank für die Antworten.

Dass die Updates sofort kommen und wirklich 1x im Monat ein Merge stattfindet, wäre mir persönlich gar nicht so wichtig, Hauptsache, man hinkt nicht ein Jahr hinterher, was die KB-Artikel angeht; die veröffentlich Microsoft ja nicht aus Spaß und da gibt es Partner, die spielen einfach grundsätzlich keine KB-Artikel beim Kunden ein, es gibt nicht einmal eine Info, welche Bugs damit behoben wären, nichts.

Beim Thema "das Unternehmen will erst testen und freigeben" / Seiteneffekte: ist in Ordnung, aber trotzdem sollte der Kunde zumindest über das Update informiert werden mit einer Doku, was es tut (+ evtl. sogar die Objekte erhalten, wenn jemand im Unternehmen sitzt, der mergen kann - Lizenz vorausgesetzt). Da könnte man dann als Kunde auch die betroffenen Bereiche sehen und dann ggf. sagen "ne, lohnt nicht, nutze ich sowieso nicht". Außer, es ist Voraussetzung für ein weiteres Update, das der Kunde haben will. Dann muss der Partner auch die Abhängigkeiten verwalten und transparent machen.

Minimalinvasiv bedeutet ja nur, dass der Eingriff so gering wie möglich ist. Wenn er nur "groß" möglich ist, ist das in Ordnung, Hauptsache, er ist nicht größer als er sein muss. Da kenne ich Programmierung (meist von jungen BWLern, die im Nachhinein C/AL gelernt haben und nicht so sehr mit nicht-funktionalen Anforderungen wie Wartbarkeit vertraut sind) von Partnern; die ist einfach nur wüst über alle möglichen Standardobjekte verteilt.
Funktionsaufrufe in ein externes Objekt halte ich immer für die bessere Wahl, als das Standard-Objekt bis zum Anschlag mit Code zu füllen. Der Soll-Zustand wäre dann, dass der Partner Fehler nach Tests merkt, die er nach Standard-Updates / KB-Artikeln selbst durchführt in seinem Branchen-Standard. Am besten mit Test-Codeunits, damit es schnell und vollständig geschehen kann; dahingehend ist soweit ich gehört habe, aber auch erst in einer zukünftigen Version von NAV etwas geplant, damit die Entwickler darin unterstützt werden.

fiddi hat geschrieben:
InfoWissler hat geschrieben:Wie finde ich einen Partner, der auf so etwas achtet und sich auch um Updates kümmert? Wofür zahlt man sonst die jährlichen / monatlichen Lizenzgebühren, wenn man außer dem Recht, die Software zu nutzen und beim Partner Tickets erstellen zu dürfen, die pro Stunde mit 160€ abgerechnet werden, keine Gegenleistung erhält?

Ich glaube nicht, das du einmal im Monat (so oft kommen die Updates von MS) den Aufwand treiben möchtest, ein Update zu testen, einzuspielen und ggf. einzurichten. Geschweige, dass du dem NAV- Partner den Aufwand dafür bezahlen möchtest, jeden Monat einen Manntag Arbeitsleistung bereitzustellen.
Ob du mit deinem Partner eine Hotline- Vertrag abschließt, der dir erlaubt Tickets ohne Abrechnung einzustellen, ist ebenfalls eine Kostenfrage.

Genau, ich möchte den Partner nicht dafür bezahlen, sondern erwarte, dass man für die Lizenzgebühren von NAV eine Gegenleistung erhält. Solche Hotline-Verträge und "Extended Support" - Verträge sind doch immer gedeckelt oder eingeschränkt; das halte ich nur für eine Methode, dem Kunden noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Diese Verträge sind doch immer so gestrickt, dass der Partner potentiell daran noch mehr verdient, als er es ohne tun würde. Kunden sind so extrem abhängig von ihrem Partner, da können letztere sich alles erlauben. Aber ich drifte ins Offtopic ab... ;)
Also nochmal die Frage: was erhalte ich für eine Gegenleistung für die Lizenzgebühren, die ich als Kunde an den Partner zahle? Die Software an sich und die Anpassungen wurden ja vollständig gekauft, NAV ist ja kein Miet-Modell. Normalerweise würde ich jetzt erwarten: dafür gibt es Updates.

Wenn ich mich aber einschränken muss, dann würde ich wenigstens folgendes erwarten:
  • Zeitnahe Information & Einspielen von Bugfixes (Kunde kann ggf. ablehnen), Kosten vom Merge werden vom Partner getragen. Test erfolgt vom Kunden. Falls es Seiteneffekt gibt, die nicht daher kommen, weil der Bugfix "quick & dirty" programmiert wurde, kann man darüber reden, ob der Mehraufwand für die zusätzlich notwendigen Anpassungen vom Kunden getragen wird. Wobei eigentlich sehe ich nicht ein, dass der Kunde etwas zahlen muss für einen Fehler, den der Partner gemacht hat, selbst wenn der Partner viel Aufwand hat, den Fix sinnvoll in meine Anwendung einzubauen, die auf seinem Branchenmodul basiert.
  • Information über KB-Artikel mit Einschätzung des Partners, welche Bedeutung das für den Kunden hat. Entscheidung des Kunden, ob er die Anpassung haben möchte. Bereitstellung aller Objekte (ggf. auch Branchenmodul-Objekte, wenn sich aus dem KB-Artikel eine Anpassung für das Branchenmodul ergeben hat), falls beim Kunden jemand sitzt, der sehen kann, ob die Objekte darüber hinausgehende Anpassungen enthalten und/oder sie selbst mergen kann. Einspielen dieser Objekte durch den Partner in die Entwicklungs- und Test-Datenbank des Kunden, falls kein Merge notwendig ist. Falls der Partner den Merge vornimmt, halbe Kosten für den Kunden. Aber auch hier könnte man eigentlich sagen, dass die Updates nicht sinnlos von MS bereit gestellt werden und dass Lizenzgebühren bezahlt werden, damit sie für den Kunden eingespielt werden.
Zuletzt geändert von InfoWissler am 7. März 2017 11:38, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

5. Februar 2016 16:12

Hallo,

NAV passt zu einem "Update" Knopf nicht wirklich, aus bekannten Gründen. Und bezüglich der KBs... kann man sehr geteilter Meinung sein. Ein ziemlich großer Prozentsatz sind echte Hotfixes im Sinne von "Verschlimmbesserungen". Leider. Die würde ich nicht in meinem System haben wollen. Und dann auch noch quasi abonniert, zusammen mit neuen "Features". Das ist keine gute Mischung für ein stabiles System. Da ist die "Politik der ruhigen Hand (tm)" dann doch nicht so schlecht.

LG Jens

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

5. Februar 2016 16:44

Um mal einen Vergleich zu Office zu ziehen. Office wird ja nicht für Kunden angepasst, trotzdem kann es nach einem Update passieren, das nichts mehr so funktioniert wie man es sich gedacht hat. Bei Office ist das nicht schön, wenn es auf einem Rechner nicht mehr so funktioniert wie erhofft, man geht dann halt an einen Rechner auf dem es noch funktioniert, oder nimmt OpenOffice um den Brief zu schreiben. Bei NAV würde das bedeuten, du kannst deine Leute nach Hause schicken, bis der Fehler behoben ist. Daher ist hier sehr viel mehr Sorgfalt gefragt.

Auf die Testcodeunits bezogen kann ein Test bei einem derartig komplexen System nur ein (wenn auch sehr sehr wichtiger) Tropfen auf den heißen Stein sein.
In NAV 2015 STD gibt es ca. 61000 IF- Anweisungen um jede dieser Abfragen unter allen Konstellationen zu testen müsste man also theoretisch 2 hoch 61000 Testbedingungen schaffen (jede IF- Anweisung hat jeweils eine Wahr und Unwahr- Zweig {letzteres auch wenn nicht vorhanden, da etwas anderes passiert als bei Wahr}, die wiederum Auswirkungen auf andere IF- Anweisungen haben können). Da sind die 15000 vorhandenen Tests nicht mehr als eine Prüfung ob das System beim Starten nicht abstürzt. :mrgreen:

Eine sinnvolle Update- Strategie aus meiner Sicht dürfte ein mal pro Jahr sein. Dann ist das Delta nicht zu groß für Anwender und Programmierer, und die Kosten für Tests und Umstellung sind für beide Seiten noch vertretbar. Tritt ein Fehler auf, muss man entscheiden, ob man nur den entsprechenden Codeteil korrigiert (was wahrscheinlich meistens passiert), oder bei dieser Gelegenheit ein komplettes Update macht.

Gruß Fiddi

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

5. Februar 2016 19:42

InfoWissler hat geschrieben:Dass die Updates sofort kommen und wirklich 1x im Monat ein Merge stattfindet, wäre mir persönlich gar nicht so wichtig, Hauptsache, man hinkt nicht ein Jahr hinterher, was die KB-Artikel angeht; die veröffentlich Microsoft ja nicht aus Spaß und da gibt es Partner, die spielen einfach grundsätzlich keine KB-Artikel beim Kunden ein, es gibt nicht einmal eine Info, welche Bugs damit behoben wären, nichts.


Die Info bezüglich der Cumulative Updates erhält man als Kunde auch direkt aus Customer Source. Oder über den Microsoft Dynamics NAV Blog.

InfoWissler hat geschrieben:was erhalte ich für eine Gegenleistung für die Lizenzgebühren, die ich als Kunde an den Partner zahle? Die Software an sich und die Anpassungen wurden ja vollständig gekauft, NAV ist ja kein Miet-Modell. Normalerweise würde ich jetzt erwarten: dafür gibt es Updates.


Abgesehen davon dass es NAV auch zur Miete gibt erhält man für die Gebühren die man an Microsoft zahlt (der Partner erhält davon nur eine Marge) die Updates von Microsoft. Zu erwarten dass der Partner diese auf seine Kosten in eine angepasste Kundenlösung einspielt ist schon eher dreist. Das geht nur wenn man NAV im Standard nutzt. Ich kenne aber keinen Kunden der NAV im Standard nutzt, egal ob Microsoft Standard oder Standard einer Branchenlösung.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 09:59

enh hat geschrieben:
InfoWissler hat geschrieben:was erhalte ich für eine Gegenleistung für die Lizenzgebühren, die ich als Kunde an den Partner zahle? Die Software an sich und die Anpassungen wurden ja vollständig gekauft, NAV ist ja kein Miet-Modell. Normalerweise würde ich jetzt erwarten: dafür gibt es Updates.


Abgesehen davon dass es NAV auch zur Miete gibt erhält man für die Gebühren die man an Microsoft zahlt (der Partner erhält davon nur eine Marge) die Updates von Microsoft. Zu erwarten dass der Partner diese auf seine Kosten in eine angepasste Kundenlösung einspielt ist schon eher dreist. Das geht nur wenn man NAV im Standard nutzt. Ich kenne aber keinen Kunden der NAV im Standard nutzt, egal ob Microsoft Standard oder Standard einer Branchenlösung.


Mal ein Beispiel: ein Kunde zahlt monatlich 12.000€ an den Partner (sehr viele Anpassungen, 180 Benutzer NAV 2009 Classic). Was davon an Microsoft und was an den Partner geht, interessiert den Kunden erstmal nicht. Zu sagen "man erhält die Updates von Microsoft" finde ich etwas übertrieben. Man erhält höchstens die Info darüber; das Einspielen dieses Updates darf man ja wieder extra bezahlen. Und das ist mal sehr lächerlich für 12.000€ im Monat. Ich finde es dreist, für die monatlichen Gebühren keine spürbare Gegenleistung zu erhalten.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 10:23

Mit dem Enhancement-Vertrag erhält der Kunde nur das Recht, Microsoft Dynamics NAV Updates und Releases kostenlos herunterzuladen (CustomerSource).
Hätte der Kunde eine reine NAV-Standard-Installation, dann könnte das Update selber durchführen.
Hat er eine Branchenlösung, dann erhält er von seinem Partner im Rahmen des Enhancement-Vertrags entsprechende kostenlose Updates zur Verfügung gestellt.
Hat er eine individualisierte Installation und entsprechend kompetente Mitarbeiter, kann er die Updates selber mergen.
Hat er dieses KnowHow nicht im Unternehmen, muss er es sich von extern (z. B. seinem Microsoft Partner, einem Freelancer, ...) einkaufen.

Aber Achtung:
Die KB-Artikel von Microsoft stellen kein Update oder Release dar, sondern sind reine Fixes für ein ganz konkretes Problem.
Diese sind nicht unbedingt vollumfänglich getestet, daher sollte man diese nur einbauen, wenn man tatsächlich von dem Problem betroffen ist.
Besser ist hier, auf die Cumulative Update zurückzugreifen, da diese das komplette Release-Prozedere durchlaufen haben.

Microsoft stellt diese Informationen im CustomerSource seinen Kunden zur Verfügung, die meisten Partner haben ebenfalls entsprechende Informationen auf ihren Webseiten (meist im geschützten Kundenbereich).
Und manche verschicken in Ihren periodischen Newslettern auch die Info über neue Updates und Releases bzw. man kann auf deren SharePoint-Seiten ein Abo aktivieren, so dass man über Änderungen automatisch informiert wird.

Fazit:
Mit dem Enhancement-Vertrag erwirbt man als Kunde nur das Recht auf kostenlose Updates im Rahmen des erworbenen Standard-Produkts (bzw. der Branchenlösung).
Die Implementation in die Kundendatenbank ist kein Bestandteil des Vertrages und stellt daher eine kostenpflichtige Dienstleistung dar.
Die Höhe des Preises für den Enhancement-Vertrag legen nicht die Partner, sondern Microsoft fest.
Ob man den Betrag für gerecht hält muss jeder für sich selber entscheiden.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 10:46

Ich finde es dreist, für die monatlichen Gebühren keine spürbare Gegenleistung zu erhalten.


Eure Wartungsgebühren sind natürlich auch schon ganz ordentlich. Trotzdem sind diese Wartungsgebühren für die Programmpflege des (Branchen-)Standards gedacht. Je nach verwendeten Addons beträgt der im Standard meist 16 % der Lizenssumme jährlich. Bei pflegeintensiven Addons (z.B. Webshop oder Lohn & Gehalt) kann der auch höher sein.

Aber gerade bei einer derartigen Größe sind Updates nicht mal eben eingespielt, auch wegen der u.U. Folgen bei einer Fehlfunktion. Es ist kein großes Problem für kurze Zeit auf Office zu verzichten. Ein ERP- System bei dem 180 Benutzer nicht mehr arbeiten können, Ware weder rein noch raus geht, evtl. Lieferzusagen nicht erfüllt werden können, wird wesentlich teurer werden als 12000 Euro im Monat.
Bei einer derartigen Größe würde es sich wahrscheinlich lohnen einen eigenen Mitarbeiter einzustellen, und die Lizenz um den Solution- Developer zu erweitern (falls nicht schon passiert), dann seit Ihr in der Lage die Updates selbst durchzuführen, und könnt selbst feststellen, was so ein regelmäßiges Update wirklich kostet.

Gruß Fiddi

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 11:45

In dem Falle wäre es wahrscheinlich günstiger man spart sich die monatlichen Wartungsgebühren und engagiert ein/zweimal im Jahr einen Freelancer der alles wichtige reinmergt.

Für 12 x 12.000 Euro kann der sich lange austoben :)

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 12:00

In dem Falle wäre es wahrscheinlich günstiger man spart sich die monatlichen Wartungsgebühren und engagiert ein/zweimal im Jahr einen Freelancer der alles wichtige reinmergt.


Das darf der nicht ohne Wartungsvertrag. Es würde auch nicht auf Dauer funktionieren, da bei den Updates auch teilweise die Lizenz erweitert werden muss wg. neuer Objekte, was wiederum ohne Wartungsvertrag nicht funktioniert.

Gruß Fiddi

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 12:54

Vielen Dank besonders an Timo Lässer.

Also die 144.000€ im Jahr werden zur Weiterentwicklung des Branchenstandards verwende, wenn ich das richtig verstanden habe? Also kann ich unseren Partner mal demnächst fragen, was denn letztes Jahr in den 872 Stunden, die das bedeuten würde, so alles an Verbesserungen im Branchenstandard gelaufen ist und ich mal die Objekte haben kann?

Also faktisch zahlen wir aktuell diesen Betrag und bekommen nicht einmal ein noch so winziges Branchen-Update bereit gestellt, geschweige denn eingespielt. Seit 6 Jahren. Aber er erhöht sich immer weiter, weil User und Individualprogrammierung dazukommen.
Was ist das überhaupt für eine Logik, dass sich der monatliche Betrag erhöht, wenn Individualprogrammierung dazu kommt? Ich würde die Begründung verstehen "das updaten ist dann ja schwieriger". Aber das updaten kostet ja eh den vollen Betrag extra.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 13:18

Die Wartungsgebühr bekommt ja nicht nur der Microsoft Partner - an den zahlt ihr nur.
Den wahrscheinlich größten Teil gibt er an Microsoft ab, die wiederum verteilen - entsprechend der Granules in eurer Lizenz - an die anderen Partner (AddOns, wie z. B. KoRe, Zahlungsverkehr, OPplus, Lohn, ...) weiter.
Dennoch darfst du selbstverständlich mal bei eurem Partner nachfragen, was sich in den bei euch eingesetzten Modulen und Lösungen gegenüber eurer jetzigen Version geändert hat.
Gerne darfst du euren Partner auch mal nach möglichen Informationskanälen fragen, über die ihr proaktiv über Neuerungen/Updates/Patches informiert werdet, um nicht selber ständig in allen Portalen recherchieren zu müssen.

Die Wartung erhöht sich immer dann, wenn neue Granules, Benutzer und/oder Individualobjekte nachlizenziert werden.
Bei neuen Granules und Benutzern ist man sich dessen meist bewusst, doch "die paar neuen Objekte", welche jedoch unbewusst bei der ein oder anderen Anpassung benötigt werden, kosten nicht nur den einmaligen Preis, sondern erhöhen auch den Betrag für die Wartung.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 17:01

Wenn ihr tatsächlich monatlich pauschal X Euro bezahlt ohne zu wissen wofür dann fände ich das schon merkwürdig. Denn eigentlich sollte der Partner schon unterscheiden zwischen Microsoft Enhancement Fee, ggf. Wartungsgebühren anderer Partnerlösungen / Add-ons, seiner eigenen Wartungsgebühr und laufendem Betreuungsaufwand.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 17:09

enh hat geschrieben:Wenn ihr tatsächlich monatlich pauschal X Euro bezahlt ohne zu wissen wofür dann fände ich das schon merkwürdig. Denn eigentlich sollte der Partner schon unterscheiden zwischen Microsoft Enhancement Fee, ggf. Wartungsgebühren anderer Partnerlösungen / Add-ons, seiner eigenen Wartungsgebühr und laufendem Betreuungsaufwand.

Da die Rechnungsstellung von dem jeweiligen Partner abhängt kann es hier natürlich zu unterschiedlichem Detailgrad kommen.
Aber ich gebe dir natürlich Recht:
Es wäre nicht sehr klug, wenn der Partner seinem Kunden einfach nur eine Rechnung über eine Position "Wartungsgebühr 2016" schickt, sondern diese nach den einzelnen Granules aufschlüsselt.

Bisher kenne ich es nur so, dass es für die Wartungsgebühr einmal jährlich eine separate, detailierte Rechnung gibt.
Dienstleistungen hingegen wurden separat davon in anderen Rechnungsintervallen (wöchentlich bzw. monatlich) berechnet.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 17:30

Timo Lässer hat geschrieben:Bisher kenne ich es nur so, dass es für die Wartungsgebühr einmal jährlich eine separate, detailierte Rechnung gibt.
Dienstleistungen hingegen wurden separat davon in anderen Rechnungsintervallen (wöchentlich bzw. monatlich) berechnet.


Ich kenne das auch nur so, aber "InfoWissler" schreibt ja dass es bei ihm nur pauschal eine Summe ist.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 19:58

Ach übrigens,

wer den RTC einsetzt (bin mir nicht sicher ob schon in NAV2009 RTC), kann u.U. "Connect Online" als Part zu seinem Rollencenter hinzufügen, dort veröffentlicht MS regelmäßig, wenn neue Cumulative- Updates herauskommen. Bei Zugang zum Customersource (hat eigentlich jeder Lizenzinhaber) kann man sich auch die dort behobenen "Unschärfen" :wink: anschauen.

Ich bin von 2009CC- Anwendern schon oft gefragt worden, ob man nicht dieses oder jenes realisieren könne, worauf ich dann häufig antworten konnte, mach ein Update auf NAV 2013, dann ist das schon drin, oder es wird zumindest soweit unterstützt, dass man es mit wenig Aufwand erweitern kann.

Gruß Fiddi

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

8. Februar 2016 22:45

fiddi hat geschrieben:(bin mir nicht sicher ob schon in NAV2009 RTC), kann u.U. "Connect Online" als Part zu seinem Rollencenter hinzufügen
NAV 2009 R2 jedenfalls schon.

Re: Was darf man von einem guten NAV - Partner erwarten?

10. Februar 2016 09:35

Wer wissen möchte was sich zwischen seiner installierten NAV- Version und dem aktuellen NAV Standard geändert hat, sei diese Seite empfohlen.

Gruß Fiddi